Nachgefragt…

Quelle: Fellbacher Zeitung vom 29.12.2016 / Text: Eva Schäfer

Der Sprecher des Kreisfeuerwehrverbandes Rems-Murr Andreas Wersch spricht über die Gefahren mit Böllern und Co. in der Silvesternacht

An Silvester lassen die meisten  nicht nur die Korken knallen. Damit die Feier mit Raketen, Batterien und Böllern ohne Schaden abläuft, hat Andreas Wersch auch einige Brandschutztipps  parat.

Herr Wersch, was ist  das Wichtigste aus Ihrer Sicht, was es bei der Silvesterparty zu beachten gibt?

Wie sich immer wieder zeigt, ist,  dass die Menschen in der Feierlaune etwas leichtsinnig mit den Knallkörpern umgehen. Dann kommt noch der Alkohol an Mitternacht dazu. So wird beispielsweise  nicht überlegt, in welche Richtung man schießt und wo man sich daher aufstellen soll. Zum unachtsamen Umgang gehört auch ein mangelnder Sicherheitsabstand.

Was zeigt die Erfahrung  der Feuerwehr,  was ist der häufigste Unfall an Silvester?

Hier im Rems-Murr-Kreis zählen vor allem die Balkonbrände dazu. Die Leute haben dort beispielsweise ihre Balkonmöbel eingemottet und wenn dann dorthin Glut gelangt, kann sich das Ganze schnell entzünden. Auch Scheunen und Anbauten sind in Gefahr, dort können die Feuerwerkskörper unbeobachtet glimmen und einen Brand auslösen. Außerdem sind immer wieder zahlreiche Containerbrände zu vermelden. Meist Jugendliche werfen einen Böller hinein, weil das einen dumpfen Schlag gibt. Die Container brauchen ein paar Stunden und entzünden sich dann gegen 4 oder 5 Uhr morgens.

Was wünschen Sie sich als Feuerwehr für ein Wetter an Silvester? 

Natürlich hilft, wenn es später etwas regnet. Dann entzünden sich manche Brände gar nicht oder schwerer.

Was  halten Sie davon, dass manche Fachwerkstädte in ihrer Altstadt  ein privates Feuerwerk verbieten?

Das ist völlig richtig. Alleine schon die engen Gassen in den Altstädten machen es oft unmöglich, mit den Feuerwehrfahrzeugen durchzukommen. Dass für historische Städte ein Feuer besonders gefährlich ist, zeigt alleine die Geschichte. Häufig sind früher ganze Städte ein Opfer von Flammen geworden.

Was ist Ihr Tipp an die Menschen, damit die Feier  ein gelungener Jahreswechsel wird?

Es ist einfach hilfreich – und das gilt besonders für die  Silvesternacht –  Rücksicht aufeinander zu nehmen. Man  muss also keine Böller in einen Briefkasten werfen. Auch muss der Knaller nicht neben dem Seniorenheim gezündet werden. Empfehlenswert ist, nur Böller zu verwenden, die freigegeben sind und eine Prüfnummer haben.