„Zu einem Team zusammenwachsen“ – angehende Feuerwehrleute bei der Grundausbildung
25 Feuerwehranwärter aus Weinstadt, Remshalden und Kernen i.R. starten Anfang März in ihre sogenannte Grundausbildung. Nach dem rund einmonatigen sind sie dann Feuerwehrleute, die — vorausgesetzt sie sind schon 18 Jahre alt — zu Einsätzen mit ausrücken. Aber was lernen die motivierten Ehrenamtlichen eigentlich während des Lehrgangs von den drei Ausbildern der Freiwilligen Feuerwehr Weinstadt?
Praxis zählt
„Den größten Anteil am Ausbildungsplan haben die Themen Löscheinsatz, Technische Hilfeleistung und Rettung“, erklärt Lehrgangsleiter Hartmut Sigle. Bei diesen drei Bereichen wird vor allem praktisch geübt. Also Schläuche ausgerollt, Leitern bestiegen, die festgelegte Aufgabenverteilung im Team trainiert und natürlich gelernt wo was im Fahrzeug zu finden ist. „Dabei wachsen die Lehrgangsteilnehmer zu einem Team zusammen und das ist sehr wichtig, denn im Einsatz zählt die Zusammenarbeit“.
Natürlich stehen auch Unterrichtseinheiten wie Rechtsgrundlagen und Brennen und Löschen auf dem Programm. Schließlich müssen die Nachwuchsfeuerwehrleute auch wissen, welche Rechte und Pflichten sie bei der Feuerwehr haben und was die chemisch-physikalischen Hintergründe einer Verbrennung sind.
Zeitaufwand der sich lohnt
Von Anfang März bis Anfang April treffen sich die Teilnehmer und Ausbilder drei Mal in der Woche zum Lehrgang. „Der Zeitaufwand ist für die Teilnehmer und uns Ausbilder nicht zu verachten, dennoch lohnt es sich für alle. Denn wo sonst bekommt man kostenlos eine umfassende Grundlagenausbildung, die einen fachlich und persönlich voranbringt“, meint der Lehrgangsleiter. Nach der Grundausbildung stehen noch ein Funk- und ein Atemschutzgeräteträgerlehrgang an. Diese Ausbildungen sind aber wesentlich kürzer. Hinzu kommen mindestens einmal monatlich Übungen in der Abteilung, bei denen das Wissen angewendet und vertieft wird.
Von der Übung zum Einsatz
Nach der Grundausbildung haben die Teilnehmer das nötige Basiswissen, um auch zu Einsätzen ausrücken zu können. Mit dem 18. Lebensjahr (die Grundausbildung kann auch schon mit 17 Jahren absolviert werden) bekommen sie einen digitalen Meldeempfänger ausgehändigt, mit dem sie von nun an zu Einsätzen alarmiert werden. „Die frischgebackenen Einsatzkräfte werden natürlich zunächst mit den Aufgaben betraut, für die sie ausgebildet sind. Das bedeutet, dass kein Absolvent der Grundausbildung am nächsten Tag schon an vorderster Front in ein verrauchtes Haus geht oder mit Schere und Spreizer Personen aus Unfallwägen rettet. Führungskräfte und Mannschaft achten, darauf, dass man Schritt für Schritt an die Herausforderungen herangeführt wird und etwas Routine bekommt. Schließlich kocht bei den ersten Alarmen das Adrenalin noch deutlich höher, als wenn man schon ein paar Jahre im Einsatz war“, so Hartmut Sigle abschließend.