Murrhardt: 15 Betriebe sind „Partner der Feuerwehr“
Kreisfeuerwehrverband verleiht Auszeichnung am örtliche Unternehmen
Vor rund 200 Zuhörern verlieh Georg Spinner, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Rems-Murr 15 Unternehmen und Handwerksbetrieben aus Murrhardt die Plakette „Partner der Feuerwehr“ des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). Unter den Gästen befanden sich auch der stellvertretende Landtagspräsident Wilfried Klenk MdL und der Landtagsabgeordnete Gernot Gruber.
Armin Mössner, Bürgermeister der Stadt Murrhardt, erinnerte in seiner Begrüßung daran, wie zeitaufwändig und gefährlich der ehrenamtliche Dienst in der Feuerwehr sei. Das sei erst am letzten Wochenende wieder deutlich geworden, als bei einem Unwettereinsatz in Schwäbisch Gmünd ein Feuerwehrangehöriger ums Leben kam. Mössner dankte den Murrhardter Unternehmen für ihr Verständnis und allen Feuerwehrmitgliedern für ihren Einsatz. Der Bürgermeister versicherte, dass die Stadt weiterhin alle notwendigen Finanzmittel für die Feuerwehr bereitstellen werde.
Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Rems-Murr, Georg Spinner, dankte den Betrieben ebenfalls für ihre Unterstützung. In vielen Städten und vor allem in kleineren Gemeinden im ländlichen Raum sei es inzwischen nicht selten der Fall, dass tagsüber nicht genügend Einsatzkräfte zur Verfügung stünden. So rücke die Feuerwehr Murrhardt als Unterstützung auch in die Umlandgemeinden aus. Gleiches gilt aber auch umgekehrt: bei größeren Einsätzen wird auch die Murrhardter Wehr von den Nachbargemeinden unterstützt.
Spinner ist besorgt, dass unter Berücksichtigung des demographischen Wandels die Feuerwehren mittelfristig Nachwuchsprobleme bekommen könnten. Weil in der Folge immer weniger Einsatzkräfte bei gleichzeitig steigenden Einsatzzahlen mehr leisten müssten, steige auch die Belastung für den Einzelnen. Dann könne es trotz des gesetzlich klar geregelten Anspruchs auf Freistellung für Einsätze zu Problemen mit dem Arbeitgebern kommen. Denn auch die Unternehmen stünden heute mehr und mehr unter Kostendruck, da sei es durchaus verständlich, wenn es mancherorts nicht gern gesehen werde, wenn Mitarbeiter bei einem Feuerwehreinsatz ihren Arbeitsplatz allzu oft verlassen müssten.
Doch wie wichtig der Brandschutz für die Betriebe selbst sei, belegte Spinner mit statistischen Zahlen: 50% der Betriebe, in denen es zu einem größeren Brand gekommen sei, müssten noch im selben Jahr Insolvenz anmelden. Es läge also durchaus im Interesse eines Unternehmens, wenn im Ort eine schlagkräftige Feuerwehr einsatzbereit sei. Auch die Kommunen müssten hieran ein übergeordnetes Interesse haben: denn der Verlust eines Unternehmens bedeute mitunter auch einen Einbruch bei der Gewerbesteuer und den Verlust von Arbeitsplätzen am Ort. Die Stadt Murrhardt sei sich ihrer Verantwortung bewusst, so der Verbandsvorsitzende. Er erinnerte dabei an den Neubau des Feuerwehrhauses oder die derzeit anstehende Ersatzbeschaffung des Drehleiterfahrzeugs.
Die Feuerwehr Murrhardt verfüge aktuell über 160 Angehörige. Dass diese, wenn sie in der Stadt oder in den Teilorten arbeiten, auch zu den Einsätzen ausrücken können und für Aus- und Weiterbildungen freigestellt werden, dafür dankte Spinner den in Murrhardt ansässigen Betrieben. Im Gegenzug könne sich der Betrieb auf seine Feuerwehrmänner und –frauen als Mitarbeiter verlassen: sie besäßen soziale Kompetenzen, seien belastbar und in besonderem Maße verantwortungsbewusst.
Georg Spinner verlieh als sichtbares Zeichen des Dankes den folgenden Unternehmen das Förderschild „Partner der Feuerwehr“: Maier Holzbau, Schäf Städtereinigung, Schlosserei Walter, Wurst Metallbau, Weidle Heizung und Sanitär, Haas Landmaschinen, Bauunternehmung Heinz, Volksbank Backnang eG, Schreinerei Wieland, Schweizer Group, Nolff Möbelwerke, Bäckerei Kessel, Lohnunternehmen Köbstädt, Horst Goller, Robert Bosch GmbH.
Fotos: Markus Untermann