Feuerwehren des Kreises tauschen sich zur Öffentlichkeitsarbeit aus
[tm] „Eine hundert Meter hohe Rauchsäule kommuniziert erst mal für sich selbst.“, erklärt Jürgen Aldinger, stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Waiblingen seinen ersten Gedanken beim Großbrand der Firma Alba in diesem Jahr. „Da war uns sofort klar, wir müssen als Feuerwehr schnell und aktiv bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sein“, ergänzt Nick Bley, Abteilungskommandant – Stadt. Die beiden teilten am Wochenende diese und mehr Erfahrungen bei der ersten Konferenz zur Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehren im Rems-Murr-Kreis. 45 Pressesprecher und Führungskräfte trafen sich auf Initiative der Feuerwehr Weinstadt in Beutelsbach, um sich zu Kommunikationsthemen vom Imagefilm bis zur Einsatzberichterstattung auszutauschen.
Während beim Vortrag der Feuerwehrleute aus Waiblingen Twitter und die Warn-App NINA im Mittelpunkt standen, widmete sich Natascha Münzing aus Schwaikheim ganz dem Thema Nachwuchsgewinnung mit einer kreativen Kampagne aus Beiträgen auf Facebook, im Gemeindeblatt und Plakatwerbung unter dem Motto #deinPlatz. Wie neue Medien für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden können, zeigten Patrick Bellon aus Schorndorf mit einem praxisnahen Beitrag zu Instagram und Niklas Eilers zum aufwändigen Imagefilm der Feuerwehr Murrhardt. Dieser verzeichnet inzwischen mehr als 20.000 Aufrufe auf Youtube. Ebenfalls auf der Agenda stand das Thema Pressearbeit und wie man diese sinnvoll organisiert und vorbereitet. Aus der Praxis berichtete dazu Jan Kusche, Pressesprecher der Feuerwehr Backnang.
Aufgeteilt in kleine Gruppen tauschten sich die Teilnehmer an den einzelnen Stationen mit den Referenten aus. „Bei der Feuerwehr findet man in aller Regel Menschen, die den Praxisbezug schätzen und anpacken. Aus diesem Grund haben wir uns bewusst für ein offenes Format und gegen klassische Frontalvorträge entschieden“, erklärt Tim Maier, Sachgebietsleiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Feuerwehr Weinstadt, das Konzept der Veranstaltung. Dieser praxisbezogene Austausch “von Feuerwehrleuten für Feuerwehrleute” und die sehr interessanten Beiträge aus dem ganzen Kreis kamen bei den Teilnehmern gut an.
Deutlich zeigte sich, dass nahezu alle Feuerwehren im Rems-Murr-Kreis vor ähnlichen Herausforderungen bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit stehen. Ein Hauptfaktor ist dabei der Zeitaufwand, den die ehrenamtlichen Feuerwehrleute zusätzlich zum regulären Einsatzdienst erbringen. Dennoch ist die Öffentlichkeitsarbeit, egal ob bei Einsätzen oder zur Nachwuchsgewinnung, inzwischen ein nicht mehr wegzudenkender Teil der Feuerwehrarbeit geworden.