Dienstbesprechung der Kommandanten in Auenwald

Bei der Dienstbesprechung der Kommandanten des Rems-Murr-Kreises, zu der der Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende Georg Spinner am vergangenen Samstag nach Auenwald geladen hatte, standen neben aktuellen Verbandsthemen und dem Bericht der Stabsstelle für den Brand- und Katastrophenschutz zwei interessante Vorträge im Mittelpunkt.

Holger Wiesmüller, Direktionsbevollmächtigter der Württembergischen Gemeindeversicherung (WGV) informierte über den Versicherungsschutz der Einsatzkräfte in den Feuerwehren. Dabei streifte er u.a. die Themenfelder Versicherungsschutz bei Tätigkeiten außerhalb der gesetzlichen Aufgaben im Rahmen des Feuerwehrgesetzes, Erstattung von entstandenen Sachschäden beim Feuerwehreinsatz oder die Entgeltfortzahlung bei Erkrankungen und Unfällen im Feuerwehrdienst. Wiesmüller betonte, dass bei Selbstständigen und Freiberuflern, etwa Landwirten, kein Anspruch auf eine Entgeltfortzahlung nach § 15 Absatz 2 FwG bestehe. Hier könnten die Kommunen aber ein separates Unfall-Tagegeld vereinbaren. Soweit er informiert sei, hätten viele Städte und Gemeinden hiervon bereits Gebrauch gemacht. Der Kreis der Versicherten sei dabei namentlich zu benennen. Der Versicherungsfachmann empfahl, den Kreis der Versicherten jährlich abzufragen und der WGV-Gruppe über die Stadt- und Gemeindeverwaltungen zu melden. Feuerwehrangehörige genießen auch Rechtschutz im Rahmen der kommunalen Rechtschutzversicherungen, so Wiesmüller. 

Hermann Spanner, Brandoberinspektor und Zugführer bei der Münchner Berufsfeuerwehr, informierte die interessierten Teilnehmer über die richtige Vorgehensweise bei Brand- und Hilfeleistungseinsätzen mit Faserverbundstoffen. Kohlenstofffasern sind wesentlich dünner als ein menschliches Haar und stehen im Verdacht, so eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), krebserregend zu sein. Bei Carbonfasern sei dies aber noch nicht nachgewiesen, so der Diplom-Ingenieur mit dem Studienschwerpunkt Kunststofftechnik. Im Herbst erscheint in der Reihe der „Roten Hefte“ beim Kohlhammerverlag eine Handreichung über den Einsatz mit Faserverbundstoffen, für die Spanner verantwortlich zeichnet.

Daniel Köngeter, stellvertretender Kreisbrandmeister und Mitarbeiter in der Stabsstelle Brand- und Katastrophenschutz im Landratsamt, informierte die Feuerwehrkommandanten über die Neuorganisation im Waiblinger Landratsamt. So werden künftig etwa die beiden Stellen des Vorbeugenden Brandschutzes vom Geschäftsbereich Baurecht wieder zur Stabsstelle wechseln. Eine zusätzliche Planstelle für den Bereich Brand- und Katastrophenschutz hat der Kreistag bereits im letzten Jahr genehmigt. Dann werden insgesamt sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort tätig sein. Über die Neubesetzung der Kreisbrandmeisterstelle, die nach dem Wechsel von Andreas Schmidt in das Innenministerium erforderlich wurde, entscheidet der Kreistag endgültig am 18. April. Derzeit befänden sich drei Bewerber im Auswahlverfahren, so Köngeter.

Die Entwicklung bei den Zuwendungsrichtlinien für die Bezuschussung von Beschaffungsmaßnahmen der Kommunen im Rems-Murr-Kreis (Z-Feu) sind derzeit überzeichnet. Aktuelle lägen für 2016 mehr Neuanträge vor, als verfügbare Mittel bereitstünden. Hinzu kämen noch nicht geringe Rückstellungen aus den Vorjahren, wusste Köngeter zu berichten.

Im Oktober stünden eine Führungskräftefortbildung der Landesfeuerwehrschule im Rems-Murr-Kreis an, außerdem benannte Köngeter die Termine für die geplante Abnahme des Leistungsabzeichens. Änderungen bei der Ausbildung zum Motorkettensägenführer wurden ebenfalls bekannt gegeben. So soll es bei dem Lehrgang künftig eine Prüfung geben. Der Geschäftsbereich Forst wird zwei Ausbildungstermine jährlich anbieten. Bei der Leitstelle steht aktuell das Update auf Cobra IV an und die Anpassung der Alarmstichworte für die Alarmierung von bestimmten Einsatzmitteln, etwa Prüfröhrchen für Messgeräte, Boote und Korbtragen.

Georg Spinner, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, informierte die Zuhörer u.a. über den Stand des Projektes „Jugendfeuerwehr trifft Industrie 2.0“, das gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer im Rems-Murr-Kreis erfolgreich durchgeführt wird. Auch beim Projekt „AV Dual“ ist die Feuerwehr involviert. Hier absolvieren derzeit 14 Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 20 Jahren ein Praktikum bei der Feuerwehr. Über die Arbeit der Arbeitsgruppe „Brandschutzerziehung“ und die Verbandshomepage berichtete Markus Medinger.

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