Zwei Modell-Rauchhäuser für den Rems-Murr-Kreis

BW-Bank und Schnaithmann Maschinenbau spenden für die Brandschutzerziehung

Jahr für Jahr kommen in der Bundesrepublik etwa 600 Menschen bei Gebäude- und Wohnungsbränden ums Leben. Dabei sterben die meisten nicht an den direkten Einwirkungen durch das Feuer, sondern durch den Brandrauch, der sich gefährlich und schnell ausbreitet. Im Schlaf nimmt man das tödliche Rauchgas nicht wahr.

Auch im Rems-Murr-Kreis hat man gerade in den letzten Jahren bittere Erfahrungen mit Brandtoten gemacht – dabei wären die meisten Todesfälle vermeidbar gewesen, wenn die betroffenen Wohnungen mit Rauchwarnmeldern ausgestattet gewesen wären.

Modell-Rauchhäuser helfen bei der Brandschutzaufklärung

Wie  breitet  sich Rauch in einem Wohnhaus aus, wenn ein Feuer ausgebrochen ist?  Und  was  passiert,  wenn  Fenster  gekippt oder Türen geöffnet sind? Solche  Szenarien können nun mit einem „Modell-Rauchhaus“ realitätsnah durchgespielt werden.

Zwei Rauchhäuser wird der Kreisfeuerwehrverband nun in Dienst stellen, zusammen mit einem neu entwickelten Lehrkonzept für die Brandschutzerziehung. Möglich wurde die Beschaffung durch Spenden der Baden-Württembergischen Bank (BW-Bank) und von Schnaithmann Maschinenbau in Remshalden. Im Rahmen eines kleinen Empfangs werden die Modell-Rauchhäuser am Donnerstag, 30. März 2017 in den Räumen der BW-Bank in Waiblingen vorgestellt.

„Mit 2 400 Euro aus  dem  Prämiensparen der BW-Bank sollen solche Modell-Rauchhäuser für den Kreisfeuerwehrverband angeschafft werden“, erklärt Markus Piller, Filialleiter bei der BW-Bank in Schorndorf. „Von der Region für die Region – das  ist einer der Leitgedanken beim PS-Sparen. Es passt deshalb besonders gut, wenn ein Teil in die Brandschutzerziehung des Kreisfeuerwehrverbands fließt.“

Niemals ein verrauchtes Treppenhaus betreten – schon wenige Atemzüge genügen, um  das Bewusstsein zu verlieren!

Ein Tipp: Wenn es stark raucht, auf den Boden gehen – dort sind Sicht und Luft noch einige Zeitlang besser. Was erfahrene Feuerwehrleute längst  wissen, bekommt der Feuerwehr-Nachwuchs künftig mit Hilfe eines 80 cm hohen, frontseitig aufgeschnittenen und zur besseren Einsehbarkeit mit einer Glasfront versehenen Miniaturhauses vorgeführt.

Zwei flexible Rauchgeneratoren simulieren  verschiedene  Rauchsituationen. Durch eine Plexiglasscheibe ist zu sehen, welche Wege sich der Rauch sucht. „Die meisten  der  bundesweit jährlich etwa 600 Brandopfer sterben nicht durch Feuer, sondern durch eine Rauchgasvergiftung“, erklärt Georg Spinner, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes im Rems-Murr-Kreis.  „Das zeigt,  wie  wichtig  unsere Aufklärungsarbeit im Umgang mit Bränden und Rauchentwicklung ist. Hier soll unser neues Brandschutzerziehungskonzept helfen.“

Der Dachverband unterstützt 31 Freiwillige Feuerwehren sowie vier Werkfeuerwehren im Rems-Murr-Kreis zum Beispiel bei der Verbesserung der Rahmenbedingungen ihrer Arbeit.  Bei den beiden Modell-Rauchhäusern ist der Verband Multiplikator, denn diese sollen nicht nur durch die Jugendfeuerwehren touren, sondern in Schulen, Kindergärten, bei Vereinen oder bei „Tagen der offenen Tür“ zum Einsatz kommen.

„Die Rauchsimulationen ist auch für Laien und Kinder sehr anschaulich und einprägsam, der Spendenbeitrag kommt zweifellos der gesamten Rems-Murr-Region zugute“, sind sich Markus Piller und Karl Schnaithmann, geschäftsführender Gesellschafter von Schnaithmann Maschinenbau, einig.