Georg Spinner: „Wir dürfen nicht vergessen, den Menschen mitzunehmen“

Kreisfeuerwehrverbandsversammlung in Rudersberg / Vorsitzender Georg Spinner im Amt bestätigt

 [Andreas Wersch] Rudersberg. Er repräsentiert 3600 Mitglieder in den Einsatzabteilungen der 31 Gemeindefeuerwehren und den vier Werkfeuerwehren an Rems und Murr, dazu 900 Mädchen und Jungen in den Jugendfeuerwehren, 900 Mitglieder in den Altersabteilungen: der Kreisfeuerwehrverband Rems-Murr und sein wiedergewählter Vorsitzender Georg Spinner verstehen sich als Kooperationspartner im ständigen Dialog mit Verwaltungen, Wirtschaft und Gesellschaft. Entsprechend selbstbewusst zeigten sich die Brandschützer bei ihren Jahresversammlung am Samstag in Rudersberg. Ihre Verbundenheit zur Feuerwehr dokumentierte auch die Gästeschar aus der Bundes-, der Landes- und Kommunalpolitik. 

Spinner verwies in seinem Jahresrückblick auf die Herausforderungen, denen sich die Gesellschaft zu stellen habe. An der Schwelle zu Industrie 4.0 ringen die Unternehmen um die Erhöhung von Kosteneffizienz, Qualität und Flexibilität. Mit weitreichenden Umstrukturierungen würden neue Benutzerprofile geschaffen, Aufgabenbereiche definiert und auf ihre Kompatibilität geprüft. „Bei all den Neuerungen und den veränderten technischen Anforderungen  dürfen wir aber nicht vergessen, den Menschen mitzunehmen“, betonte der Verbandsvorsitzende. Vor diesem Hintergrund sei es von zentraler Bedeutung, dass gerade die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehren mit ihren unterschiedlichen Herausforderungen ausreichend berücksichtigt werde. Oder anders ausgedrückt: „Wie kann man trotz des ungünstigen demografischen Wandels auch in Zukunft ausreichend Menschen für die Arbeit in der Feuerwehr gewinnen?“ Dabei gebe es keine Ideallösungen oder Patentrezepte, betonte Spinner. Sollte dies auf Dauer nicht gelingen, wäre die einzige Alternative ein hauptamtliches System, analog dem Rettungsdienst. Und das wäre kaum zu finanzieren. „Das ehrenamtliche System ist das wirtschaftlichste, das es gibt“, so sein Fazit.

Kreisbrandmeister: Bevölkerungsschutz ist „Chefsache“ bei Landrat Sigel

Kreisbandmeister René Wauro, seit Juli im Amt, berichtete über die ersten Monate seiner Arbeit als Leiter der Stabsselle für Brand- und Katastrophenschutz im Waiblinger Landratsamt. Die waren geprägt von Antrittsbesuchen bei den Oberbürgermeistern der großen Kreisstädte, informellen Besuchen bei mehreren Feuerwehren im Landkreis oder Gesprächen mit der Polizei oder im Regierungspräsidium. Auch über den Besuch von Albrecht Broemme, dem Präsidenten des Technischen Hilfswerks (THW) oder die Großübung an der Transalpinen Ölfernleitung (TAL), die durch den Rems-Murr-Kreis führt, berichtete Wauro. Bevölkerungsschutz sei im Rems-Murr-Kreis Chefsache, verwies der Kreisbrandmeister auf die Unterstützung durch Landrat Dr. Richard Sigel. Der bekam auch prompt eine Feuerwehr-Einsatzjacke überreicht, „damit man ihn bei Einsätzen künftig auch erkennt“, so Wauro.

In den allgemeinen Lobgesang auf das große Engagement der Feuerwehren für die Sicherheit der Menschen im Rems-Murr-Kreis stimmten auch die Grußwortredner ein. Landrat Richard Sigel lobte die Feuerwehren für Ihre wichtige Arbeit ebenso wie Staatssekretär Norbert Barthle MdB (CDU) und der FDP-Landtagsabgeordnete Jochen Haußmann. Geehrt wurde auch: Georg Spinner erhielt von Landrat Sigel das Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbandes in Gold übereicht. Das Verbandsehrenzeichen in Silber erhielten der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr Winnenden, Helmut Schirmer, das Ehrenzeichen in Bronze gab es für den Schwaikheimer Feuerwehrchef Uwe Grünwald, für seinen Winterbacher Amtskollegen Michael Seim und für Manuel Schönwald (Schorndorf). Die Ehrenmedaille des Landesfeuerwehrverbandes in Silber erhielten Rolf Waibel (Backnang) und Joachim Schwab  (Schorndorf). Das Ehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes in Silber erhielt Roger Weik (Backnang).

Bei den Wahlen zum Verbandsvorstand wurde Georg Spinner in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt. Auch seine drei Stellvertreter Rolf Illg (Remshalden), Joachim Stocker (Rudersberg) und Markus Kaumeyer (Aspach) erhielten das Vertrauen der 98 Delegierten.

Auszeichnung für IHK-Bezirkspräsident Claus Paal MdL

Der CDU-Landtagsabgeordnete und IHK-Bezirkspräsident Claus Paal erhielt die silberne Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes. Paal initiierte die erfolgreiche Zusammenarbeit der IHK mit den Jugendfeuerwehren des Rems-Murr-Kreises. Auch die Zusammenarbeit der Feuerwehren mit dem kreisweiten Ausbildungsprojekt AV Dual hat inzwischen landesweit Vorbildcharakter.

„Partner der Feuerwehr“ ist einen Auszeichnung, die Betriebe von Deutschen Feuerwehrverband verliehen bekommen, die sich in besonderem Maße für die Feuerwehren engagieren und in der Feuerwehr engagierte Mitarbeiter bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit unterstützen. Diese Auszeichnung wurde nun den beiden Rudersberger Unternehmen Adolf Föhl GmbH & Co.KG und Straßenbau Zehnder zuteil.

Foto: Lukas Edelmaier

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